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Jeux de doigt |
Donnerstag, 9. März 2006, 20.00 Uhr Erich-Kästner-Halle,
Donaueschingen
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Georg
Katzer
Jeux a` deux für Schlagzeug und Akkordeon
Magnus Lindberg Jeux d'Anches
für
Akkordeon solo
Morton
Feldman The King of Denmark für
Schlagzeug solo
Minoru Miki
Time for Marimba für
Marimbaphon solo
Uli Süße
Percussion+one
Mauricio Kagel
Rrrrrr...
(6 Schlagzeugduos)
Oliver Prechtl
Jeux a` trois - Radiohead-Bearbeitungen und
Improvisationen
Ferdinand Martin, Schlagzeug
Lulu Wang, Akkordeon
Oliver Prechtl,
Live-Elektronik
„Der
Mensch spielt nur, wo er
in voller Bedeutung des
Wortes Mensch ist, und er ist nur
da ganz Mensch, wo er spielt."
Diesen Grundsatz von Friedrich Schiller
greifen die drei jungen, am Anfang
ihrer Karriere stehenden Musiker Lulu Wang, Oliver Prechtl und der dem
Donaueschinger Konzertpublikum bereits nachhaltig bekannte Ferdinand
Martin, in
ihrem Programm Jeux de doigts auf:
Das Spiel der Instrumente, Strukturen, Klänge und Materialien und
selbstverständlich das Spiel der Instrumentalisten miteinander –
interaktiv,
virtuos und sensibel. Die Besonderheit des Konzerts liegt sowohl in
seiner
ungewöhnlichen Instrumentenkombination als auch hinsichtlich des
Programmkonzepts. Es ist nicht das klassische Klavier-, Streich- oder
Bläsertrio, das die jungen Virtuosen interessiert, sondern eine
Kombination von
Instrumenten, die erst im 20. Jahrhundert ins öffentliche
Bewusstsein drangen:
Schlagzeug, Akkordeon und Elektronik. Das Programm um den jungen
Donaueschinger
Ferdinand Martin, der mit 15 Jahren an der hiesigen Jugendmusikschule
seinen
ersten Unterricht erhielt und gegenwärtig noch in Karlsruhe an der
Musikhochschule bei Isao
Nakamura, Jürgen Heinrich und Hans-Jörg Bayer studiert, besticht durch die Kombination von
durchkomponierten
Werken der Klassiker der Avantgarde wie Feldman, Kagel und Katzer mit
spielerischen Bearbeitungen von Rock-, Pop- und DJ-Musik und
Improvisationen
mit Live-Elektronik. In diesem Programmteil des Konzerts geht
es
um Unortbarkeit und Raumwirkung sowie um energetische
Zusammenhänge.
Ensemble Aventure |
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Sonntag, 9. April
2006, 20.00 Uhr
Donauhalle B,
Donaueschingen
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Gesprächskonzert
Wolfgang
Amadeus Mozart
Konzert
für Klavier und Orchester G-Dur KV 453
Bearbeitung für Bläserquintett und Klavier von Christian
Hommel
Earle Brown
December 1952 for one or more
instruments or sound-producing media (aus dem
Zyklus Folio)
Erik Satie
Sonatine bureaucratique für Klavier
György Kurtág
Bläserquintett op. 2
Iannis
Xenakis
Evryali für Klavier solo
Earle
Brown
December 1952 for one or more
instruments or sound-producing media (aus dem
Zyklus Folio) Bearbeitung
für fünf Bläser von Johannes Nied
Claude Vivier
Samarkand
für Klavier und Bläserquintett
Ensemble Aventure
Der
enge Kontakt zu den Künstlern, Komponisten wie
Interpreten des Abends ist immer ein besonderes Anliegen der
neuen reihe. Es wird an diesem Abend
besonders akzentuiert durch den Charakter eines Gesprächskonzerts,
das
kulinarisch abgerundet wird, gemeinsam mit den Künstlern und dem
Gesprächsleiter Wolfgang Rüdiger.
Das Epochen
übergreifende Klavier-Bläser-Programm des Ensemble Aventure verbindet auf
mehrfache Weise Tradition und Innovation „Neuer Musik“ vom 18.
Jahrhundert bis
heute. Ausgehend von Mozart, dessen Experimente mit gemischten
Besetzungen die
Geburtsstätte moderner Ensemblekompositionen einläuten,
dokumentiert es in
abwechslungsreichen Varianten zwei Haupttendenzen der Musik des 20.
Jahrhunderts: Musik als Sprache, in deren rhetorisch-expressiver
Tradition
Kurtág steht, und Musik als Plastik, wie sie sich von Saties
„Musique
d’ameublement“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts über Earle Browns
musikalischen
Mobiles bis zum „eurasischen“ Sextett des fernreisenden Mystikers und
Visionärs
Claude Vivier erstreckt. Gestaltenfülle und Gestenreichtum bei
Mozart und
Kurtág einerseits, verspielte Statik und erdschwere Statuarik
der Raumklänge
bzw. Klangräume bei Satie, Brown und Vivier andererseits, mit
Xenakis’
virtuosem Reißer in der Mitte – ein Programm der Gegensätze,
dessen Blöcke sich
wechselseitig beleuchten und zu einer höheren, in sich bewegten
Programm-Skulptur aufheben. Dass dabei György Kurtág und
Earle Brown zu ihrem
80. Geburtstag geehrt werden und das Thema Notation zwischen Graphik
und
Liniensystem zu Klang kommt, sind weitere Aspekte der vielfältigen
Bezüge des
Aventure- Programms.
musikFabrik
NRW
Ensemble für Neue Musik
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Sonntag, 21. Mai
2006, 20.00 Uhr
Donauhalle B,
Donaueschingen
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Musik
und Film
David
Sawer Begleitmusik
zu einem
Stummfilm Life & Death of 9413 - A Hollywood Extra mit
Filmvorführung
Martin Matalon Las siete
vidas de un gato
Musik zu Luis Buñuels Film Un
Chien Andalou mit Filmvorführung
Thierry De
Mey Musique de tables für drei Spieler auf
verstärkten Tischen mit Live-Videoprojektion
Nicolaus A. Huber Seifenoper
OmU
Das ARS NOVA-Konzert
des Südwestrundfunks (SWR) innerhalb
der neuen reihe ist in diesem Jahr
sowohl für Freunde aktueller Konzertmusik als auch für die
Liebhaber von
Stummfilmklassikern ein besonderes Ereignis. Film und Musik, die beiden
Zeitkünste par excellence, bilden immer wieder aufregende
Kombinationen. Im
Zentrum stehen mit Luis Buñuels Un Chien Andalou und Life
& Death
of 9413 – A Hollywood Extra, beide aus dem Jahre 1928, zwei
Stummfilme, die
zur Avantgarde dieses Mediums zählen. Zahllose Komponisten
ließen sich anregen,
eigens Musiken für diese Klassiker zu komponieren, Wolfgang Rihm
ebenso wie
Mauricio Kagel oder Josef Anton Riedl. Aus der Vielzahl der Filmmusiken
zu
diesen Filmen wurden ganz bewusst die Arbeiten zweier in Deutschland
weitestgehend unbekannter Autoren ausgewählt: Martin Matalon,
geboren 1958 in
Buenos Aires, gegenwärtig in New York lebend, und David Sawer,
geboren 1961 in
England, seines Zeichens einer der wichtigsten Kagel-Schüler. Der
belgische
Komponist Thierry De Mey ist mit einem Performance-Stück
vertreten, das die
Aktionen der Spieler auf klangverstärkten Tischen mit
Videoaktionen verzahnt.
Es handelt sich dabei um eines der wenigen gelungenen humoristischen
Projekte
der Neuen Musik-Szene ebenso wie Nicolaus A. Hubers Seifenoper OmU aus
dem Jahre 1989. Präsentiert wird das Ganze von einem der
international
bedeutendsten Ensembles für Musik der Zeit, der musikFabrik
Nordrheinwestfalen,
die in den vergangenen Jahren häufig mit solch thematisch
akzentuierten
Konzertprojekten auf sich aufmerksam machte.
Günter Baby Sommer Quartett
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Percussion & Strings
Günter Baby Sommer, Percussion
Gunda Gottschalk,Violine
Xu Fengxia, Guzheng
Akira Ando, Kontrabass
Nach mehr als 20
Jahren erstmals wieder in Donaueschingen: Der
Schlagzeuger und Percussionist Günter Baby Sommer! Dem
Musiktagepublikum ist
noch immer seine Session von 1982 mit seinem Trio nachhaltig im
Bewusstsein.
Diesmal ist der den europäischen Jazz in vielen Bereichen
stilbildende Musiker
aus dem Osten Deutschlands in das Klangspektrum von drei
Saiteninstrumenten
eingebettet, eine Kombination, die von ihm eine hohe dynamische
Integrationsfähigkeit abverlangt. Zwischen Violine und Kontrabass
liegt das exotische
Saiteninstrument Guzheng, welches einer überdimensionalen Zither
ähnelt. Dieses
wird von der chinesischen Virtuosin Xu Fengxia gespielt, die sich
gleichermaßen
in der traditionellen chinesischen Musik wie
in der zeitgenössischen europäischen Musik zu bewegen
weiß. Gunda
Gottschalk konzentriert sich seit ihrem Studium auf Kunstsparten
übergreifende
Projekte in den Bereichen improvisierte und zeitgenössische Musik.
Der Bassist Akira
Ando aus Sapporo und heute freischaffender Musiker in Berlin, lebte
viele Jahre
in New York, wo er mit namhaften Musikern wie
Cecil Taylor, Billy Bang, Dennis Charles, William Parker u.v.a.
musiziert hat. Alle MusikerInnen kennen sich gut, da sie schon in
anderen Zusammenhängen der
GLOBAL VILLAGE-Bewegung miteinander musiziert
haben. Günter Baby Sommer zählt zu den
wichtigsten Schlagzeugern des europäischen Jazz. Sein Spiel
innerhalb
zahlreicher Gruppen veränderte sich fast zwangsläufig im
langen Prozess
klangrhythmischer Selektion hin zum Solospiel. Seit 1986 erweiterte er
das
herkömmliche Jazz-Schlagzeug durch die mannigfaltigsten
Klangerzeuger und sein
Spielkonzept („Hörmusik“) durch die Zusammenarbeit mit
Tänzern, Schauspielern und
vor allem mit dem Schriftsteller Günter Grass. Er ist
gegenwärtig Professor für Schlagzeug und Perkussion an
der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden.
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